Arbeitsgruppe EPAs

EPAs in der medizinischen Ausbildung – Kompetenzen für die Zukunft

Die moderne medizinische Ausbildung steht vor der Herausforderung, Studierende nicht nur mit theoretischem Wissen auszustatten, sondern sie praxisorientiert auf ihre konkreten Aufgaben im ärztlichen Alltag vorzubereiten. Entrustable Professional Activities (EPAs) definieren dazu ärztliche Tätigkeiten, die Studierende eigenständig übernehmen können, sobald sie die erforderlichen Kompetenzen nachgewiesen haben.

Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) verankert EPAs offiziell als Maßstab zur praxisnahen Kompetenzeinschätzung im Medizinstudium in Deutschland. Auch die Novellierung der Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO) sieht vor, EPAs in den curricularen Rahmen zur verbindlichen Kompetenzprüfung angehender Medizinerinnen und Mediziner zu integrieren. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung von EPAs für die medizinische Ausbildung.

Durch die Verbindung von Theorie und Praxis fördern EPAs eine strukturierte Kompetenzentwicklung, erleichtern den Übergang vom Studium zur ärztlichen Weiterbildung und bereiten angehende Ärztinnen und Ärzte optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben vor. Sie geben dem Erwerb, der Anwendung und der Beurteilung praktischer Kompetenzen einen klaren Rahmen.

Motivation und Ziel der AG EPAs

Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung, Erprobung und Implementierung von EPAs in verschiedenen Fachdisziplinen systematisch voranzutreiben. Dabei stehen sowohl die curriculare Integration als auch die praxisorientierte Umsetzbarkeit im Fokus. Ein zentrales Anliegen ist es, Fachvertreter:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen, um gemeinsam standardisierte und dennoch fachlich angepasste EPAs zu entwickeln.

Durch den interdisziplinären Austausch und die wissenschaftliche Begleitung sollen Konzepte entstehen, die nicht nur den Anforderungen der Ausbildung gerecht werden, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung beruflicher Handlungskompetenz leisten. Die Arbeitsgruppe versteht sich dabei als Impulsgeberin, Vernetzerin und Plattform für den Dialog zwischen Forschung, Lehre und Praxis im Kontext kompetenzbasierter Ausbildungsformate.

Unsere AG setzt sich für die flächendeckende Implementierung von Master-EPAs und Nested-EPAs ein, um eine praxisnahe und evidenzbasierte Ausbildung zu fördern.

Master-EPAs beschreiben komplexe klinische Aufgaben, die Medizinstudierende vollständig und eigenverantwortlich im klinischen Alltag durchführen. Nested-EPAs dagegen stellen kleinere, in Master-EPAs enthaltene Teilaufgaben dar und beziehen sich auf klar abgegrenzte, spezifische Fertigkeiten. In der medizinischen Ausbildung dienen Nested-EPAs dazu, einzelne Kompetenzen gezielt zu trainieren und diese anschließend in Master-EPAs zusammenzuführen und praktisch anzuwenden.

Das Team

Die AG SMP vereint Expert:innen aus Zahnmedizin, Prüfungsforschung, Bildungswissenschaften und IT. Gemeinsam entwickeln wir Prüfungsformate der Zukunft – mit interdisziplinärer Expertise und praxisnahen Lösungen.

 

Pia Stine Rebmann

Pia Stine Rebmann

Vorsitzende Bereich PJ-stationär
Pia Stine Rebmann ist Assistenzärztin an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock. Ihr Studium der Humanmedizin absolvierte sie an der Universität Rostock, wo sie bereits früh ihr Interesse für die medizinische Lehre entwickelte. Seit 2023 vertieft sie dieses Engagement mit dem Postgraduiertenstudiengang Master of Medical Education (MME).
Neben ihrer klinischen Tätigkeit engagiert sie sich in Forschung und Lehre. Sie ist stellvertretende Lehrbeauftragte der Klinik für Neurologie und als Medizindidaktikerin im Studiendekanat tätig. Ihr Promotionsprojekt widmet sich der curricularen Weiterentwicklung des Juniorstudiums an der Universität Rostock.
Mit langjähriger Erfahrung in der studentischen Selbstverwaltung, wissenschaftlichen Forschung und akademischen Lehre setzt sie sich aktiv für die Förderung des medizinischen Nachwuchses ein – insbesondere im Bereich der neurologischen Ausbildung.

Dr. med. Julia Hansmann-Wiest

Vorsitzende Bereich PJ-ambulant
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin

Prof. Dr. med. Martina Nowak-Machen

Prof. Dr. med. Martina Nowak-Machen

Vorsitzende Bereich Weiterbildung
Prof. Dr. med. Martina Nowak-Machen ist Fachärztin für Anästhesiologie mit Zusatzqualifikationen in spezieller Intensivmedizin und Notfallmedizin. Seit 2018 leitet sie als Chefärztin die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Ingolstadt und übernahm 2024 die Position der Direktorin. Ihre Ausbildung führte sie von der Georg-August-Universität Göttingen über die Harvard Medical School in Boston bis zur Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo sie sich habilitierte und seit 2021 eine außerplanmäßige Professur innehat.
Neben ihrer klinischen Tätigkeit engagiert sie sich in der medizinischen Lehre und Gesundheitsökonomie. Sie absolvierte 2020 den Master of Health and Business Administration (MHBA) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und vertieft derzeit ihre didaktischen Kompetenzen im Masterstudiengang Medical Education (MME) an der Universität Heidelberg

Mitwirkung

Möchten Sie Teil unserer Arbeitsgruppe werden? Wir freuen uns über engagierte Mitstreiter:innen aus den Bereichen Zahnmedizin, Humanmedizin, Prüfungsforschung und digitale Bildung.

 

Events

Unsere nächsten Netzwerktreffen und Workshops sind in Planung. Die Termine werden veröffentlicht, sobald sie feststehen.

Vergangene Aktivitäten

Symposium „Vertrauen in ambulante Versorgung und Bevölkerungsmedizin stärken – Ärztlichen Nachwuchs gezielt am Arbeitsplatz mittels EPAs trainieren“ am 19. April 2024 in Frankfurt am Main, in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main

Zukunftssymposium „Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig schützen — Bevölkerungsmedizin neu ausrichten“ am 26./27. Januar 2023 in Frankfurt am Main, in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main